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Meckenheim/ Wachtberg · Die katholischen Gemeinden in Meckenheim und Wachtberg bilden bald eine pastorale Einheit. Ein Schritt dazu: Michael Maxeiner, leitender Pfarrer von Wachtberg, übernimmt dieses Amt nun auch in Meckenheim. So möchte er sich den kommenden Herausforderungen stellen:
Aus seinem Arbeitszimmer in Adendorf sieht Michael Maxeiner den Meckenheimer Kirchturm, zwar nur als Silhouette, aber immerhin. Für den 40-Jährigen war dies seit 2019 immer ein gutes Omen. Seit vier Jahren ist er bereits leitender Pfarrer im Ländchen, in einem Einführungsgottesdienst am Sonntag übernahm der gebürtige Westerwälder zusätzlich noch die Pfarreiengemeinschaft Meckenheim. Er ist damit der erste leitende Pfarrer der neu gegründeten Pastoralen Einheit Wachtberg-Meckenheim – eine von 67, die das Erzbistum Köln in diesem Jahr aus dem Boden gestampft hat.
Aufgewachsen in einer nach eigener Aussage in einer „normal katholischen“ Familie mit zwei Geschwistern in Ransbach-Baumbach, dachte er schon in der Jugendzeit ans Priesteramt. „Geprägt hat mich, dass in meiner Gemeinde gleich vier junge Männer in kurzer Zeit zum Priester geweiht wurde. Da habe ich mich gefragt, was Gott von mir will“, so Maxeiner. Er studierte dann Theologie in Bonn und Freiburg, wurde 2009 zum Priester geweiht und anschließend als Kaplan eingesetzt. 2019 wurde er leitender Pfarrer in Wachtberg.
Wie der General-Anzeiger berichtete, war schon damals klar, dass die Eigenständigkeit dieses Seelsorgebereichs keine auf Dauer sei. Das Erzbistum Köln hat sich nun für Zusammenlegung mit Meckenheim entschieden. Damit ist Maxeiner für das Seelenheil von insgesamt 18.500 Katholiken verantwortlich. „Mir ist wichtig, dass Wachtberg und Meckenheim als Gemeinschaft unterwegs sind“, betont er. Die Zeiten, in denen ein Kirchturm einen Pfarrer habe, seien einfach vorbei. Dem müsse man ebenso Rechnung tragen wie dem Wandel in Gesellschaft und Kirche.
Viele Menschen hätten keinen Bezug mehr zum Glauben, viele Getaufte gingen nicht mehr in die Kirche. Da müsse man ansetzen, stellte Maxeiner fest. Gottesdienste an unüblichen Orten wie die Festmesse an Fronleichnam auf dem Le-Mée-Platz oder Musikveranstaltungen seien Chancen, um den „Glauben in die Welt zu tragen“. „Jede Zeit hat ihre Herausforderung, die wir meistern müssen“, ist Maxeiner sicher. Die Krisen in der Kirche wie Machtmissbrauch, die fehlende Akzeptanz wiederverheirateter Geschiedener oder Homosexueller sind für den jungen Priester „Sachen, die nur die Weltkirche regeln kann“. Er hofft darauf, dass sich die Kirche künftig wieder mehr auf ihren Markenkern besinnen wird. Für ihn heißt das, Christus müsse wieder mehr in den Fokus rücken.